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Arbeit | Zürich

Gemeinsame Planung und Begleitung in der Ausbildung

Gemeinsame Planung und Begleitung in der Ausbildung
Foto: Vivendra

Möglicher Werdegang einer Lernenden von ihrer Ausbildung im geschützten Rahmen bis zur Anstellung im geschützten oder freien Arbeitsmarkt: Die Ausbildung zur Printmedien-praktikerin EBA im Dienstleistungs- und Ausbildungszentrum der Stiftung Vivendra.

Projektbeschreibung

J.B. beginnt nach einem Praktikum im Sommer 2016 ihre Ausbildung zur Printmedienpraktikerin in unserer Druckerei der Werkstatt Wehntal. Da sie sehr kreativ ist und gerne zeichnet, hat sie diesen Beruf ganz bestimmt ausgewählt. Sie träumt davon, einmal Selbständig-Erwerbende zu sein. Die Schulnoten sind vielversprechend wie auch ihr Engagement im Praktikum.

Der Start in die Ausbildung klappt hervorragend. Trotzdem tauchen bei ihr wiederholt Ängste auf, ob sie dem eigenen Leistungsdruck Stand hält. Sie hat die Messlatte sehr hoch gesteckt. Es braucht darum viel Unterstützung am Arbeitsplatz, aber auch das Elternhaus trägt viel zum Gelingen bei.

Bereits im ersten Lehrjahr ist ein externes Praktikum geplant, wofür es Ausbildungspartner in der freien Wirtschaft braucht. Oft sind das Kunden oder Lieferanten, zu denen wir bereits einen partnerschaftlichen Kontakt haben. Dies erleichtert den Einstieg für die Lernenden erheblich. Die Arbeitsatmosphäre ist freundlich, die Vorgesetzten wohlwollend und trotzdem spüren sie sofort, dass es hektischer und temporeicher zugeht als in unserer Werkstatt.Damit die Situation tragbar ist, werden die Lernenden von einem Job Coach anfänglich im Betrieb begleitet und stehen auch dann jederzeit zur Verfügung, wenn sie später alleine in externen Betrieben ihr Praktikum bestreiten.

Die Praktikum-Erfahrungen sind wertvoll, weil sich die Lernenden ausserhalb des geschützten Rahmens beweisen können. Nebst neuen Möglichkeiten werden aber auch Grenzen aufgezeigt. Mit Hilfe des gesamten Umfeldes können die Leistungsgrenzen ausgelotet werden, ohne dass eine Überforderung zu befürchten ist. Die Erfolge bei Partnern stärkt das Selbstvertrauen der Lernenden. Die Hürde in die freie Wirtschaft erscheint nicht als unüberwindbar.

Im zweiten Lehrjahr werden die Praktika möglichst als regelmässige Einzeltage über das ganze Jahr verteilt. Somit sind Lernende regelmässig ausserhalb des geschützten Rahmens und gewöhnen sich langsam an die Rhythmuswechsel der Anforderungen.

Die Leistungsschwankungen von J.B. zeigen, dass sie sich auf die LAP hin viel Druck macht und der Betreuungsaufwand nimmt zu. Dass sie beim Partner und in der Schule weniger Absenzen aufweist als im geschützten Rahmen, ist als sehr positiv zu werten. Es zeigt, dass sie sehr verantwortungsbewusst ist und bei uns die Gelegenheit zum Verschnaufen nutzt. Es zeigt uns aber auch, dass trotz viel Vertrauen zum Partnerbetrieb, erst ein kleiner Schritt in Richtung Unabhängigkeit erfolgt ist und sie für weitere Schritte noch viel Unterstützung unsererseits benötigt.

Die LAP verlief sehr erfolgreich mit Bestnoten. Der Stolz ist ihr ins Gesicht geschrieben und trotzdem bleibt sie am Boden und reflektiert ihr Leistungsvermögen sehr realistisch. Sie möchte vorerst 50% bei uns arbeiten, um sich langsam auf den Schritt in die freie Wirtschaft vorzubereiten.

Es ist sehr wichtig, dass sie sich immer noch die benötigte Unterstützung holen kann und trotzdem ihrem Traum Schritt für Schritt näherkommt. Einen Klienten in die freie Wirtschaft zu verlieren, ist für uns ein Erfolg, denn es ist unsere Aufgabe, sie bis zur Selbständigkeit zu unterstützen. J.B. ist auf gutem Weg zu diesem Ziel.

Erfahrung

Die jungen Menschen sind stolz, dass sie eine Ausbildung absolvieren und Erfahrungen in der freien Wirtschaft sammeln können. Es ist wichtig, dass sie den anderen Rhythmus spüren. Oft bleibt ihnen auch nicht die Enttäuschung erspart, wenn sie merken, dass sie dem Leistungsdruck nicht gewachsen sind.

Eine erfolgreiche Integration ist nur möglich, ob intern oder extern, wenn sie genau wissen, wo ihre Grenzen sind. Oft überschätzen sich die sehr motivierten jungen Menschen. Fähigkeiten und Leistungsvermögen der Klienten sollten darum sehr gut reflektiert werden.

UN-BRK-Artikel:Art. 27 Arbeit und Beschäftigung

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Institution:

Stiftung Vivendra
Website

Kontakt

Daniel Kläy

Stiftung Vivendra Spitalstrasse 12
8157 Dielsdorf

info@vivendra.ch

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