Soundsyndrom - das inklusive Festival

Menschen mit und ohne Behinderung teilen sich die Bühne, verbunden durch das gemeinsame «Soundsyndrom»: Die Freude am Musizieren!

Bereits zum zweiten Mal konnten wir vom Tobias-Haus das Soundsyndrom-Festival in der Roten Fabrik inszenieren. Das Festival bietet Menschen mit Beeinträchtigung eine Bühne, ihre musikalischen sowie tänzerischen Talente einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Tobias-Haus in Zürich finden Erwachsene mit geistiger Behinderung ein Zuhause. Als eine anthroposophische Institution unterstützen und fördern wir das Wohlbefinden und die Selbstständigkeit eines jeden betreuten Menschen – je nach individueller Begabung und Fähigkeit. Beim Mitwirken an den verschiedensten Aktivitäten erfahren die Mitglieder der Gemeinschaft, dass ihr Dasein bedeutsam ist und gewürdigt wird. Ein Anliegen ist der bewusste Umgang mit den Tages- und Jahresrhythmen sowie der Besuch von internen und externen kulturellen Anlässen. Die Zusammenarbeit mit dem sozialen Umfeld, den Angehörigen, gesetzlichen Vertretern und weiteren Bezugspersonen wird bewusst gepflegt.

Seit 2015 liegt der Fokus unseres Beschäftigungsangebots auf Kunst in all ihren Facetten. Denn Menschen mit Handicap können vielfältige künstlerische Begabungen mitbringen und entfalten in ihrer Unverfälschtheit und Authentizität eine einzigartige Ausdruckskraft. Statt kunsthandwerklicher Produkte, die mit Hilfe der betreuten Menschen hergestellt wurden, entstehen nun Kunstwerke, die von den Betreuten mit Hilfe unserer Mitarbeitenden gestaltet werden. Barrierefreie Infrastrukturen sowie unterstützende und begleitende Dienstleistungen in allen Gesellschaftsbelangen zur Verfügung.

Wieder konnten sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung die Bühne teilen, um gemeinsam ihrem «Soundsyndrom» zu frönen. Der Anlass war erfreulich gut besucht und die Resonanz des Publikums, das sich von der guten Stimmung anstecken liess und ausgelassen mitsang und - klatschte, durchwegs positiv. Zum Einstieg und in den Pausen sorgte DJ Sharif mit seiner Latin-Musik für ein gutes Ambiente.

Während Tobis Welt dem Publikum einen tiefen Einblick in ihren aussergewöhnlichen Alltag erlaubte, knöpfte sich die sagenumwobene HORA’BAND die lebende Legende Bob Dylan vor. Die Kleinkünstlerinnen 9Volt Nelly moderierten witzig-musikalisch durch den Abend und Vera Kaa, die Grande Dame des Schweizer Blues, hat alle mit ihrer unverwechselbaren Stimme verzaubert. Letztere war so begeistert vom Soundsyndrom-Festival, dass sie sich gleich mit Tobis Welt zur weiteren Zusammenarbeit verabredet hat.